Trotz der ungewöhnlich warmen Oktobertage bleibt es
nicht unbemerkt: Der Winter ist im Anmarsch. Nicht mehr lange, und Tautropfen verwandeln sich in
Reif. Das jetzt wieder reichlich anfallende Herbstlaub erfreut Kinder, ist aber nicht jedem
Erwachsenen willkommen, weil es Arbeit macht. Doch geben Sie sich einen Ruck: Falllaub ist ein
nützliches Naturprodukt und dazu kostenfrei.
Laub sammeln
An sonnigen Tagen kann es Spaß machen, mit der ganzen Familie das Laub im Garten zusammenzutragen
und an den richtigen Stellen zu verteilen. In Beeten und Rabatten (Stauden und ausdauernde Kräuter)
schützt es als 1015 cm dicke Schicht Boden und Pflanzen vor winterlicher Kälte. Als Haufen in der
Gartenecke oder als hohe Schicht unter Hecken dient es Igel, Kröten und viele nützliche Insekten
als Unterschlupf. Auf dem Kompost verrotten die Blätter zu wertvollem Humus. Das geschieht sogar
relativ rasch, nur das Laub von Walnussbäumen oder Eichen verrottet langsam. Hier helfen Algenkalk
und andere Gesteinsmehle. Auf dem Rasen sollte Herbstlaub nicht liegen bleiben, es droht Fäulnis.
Außerdem wachsen Gräser in milden Herbsttagen weiter. Unter der Laubschicht fehlt Licht und es kann
zu Lücken in der Grasnarbe kommen. Laub im Gartenteich verhindern Sie durch Netze über der
Wasseroberfläche. Zeltartig aufgespannt, rutschen die Blätter herab und sammeln sich am Teichrand,
wo sie mühelos entfernt werden können.
Kohl ernten
Mit Ausnahme von Grünkohl und Rosenkohl werden alle noch im Freien stehenden Kohlarten geerntet,
bevor der Frost das unmöglich macht. Zuviel Erntegut kann im Keller oder einem geeigneten Raum in
feuchtem Sand eingeschlagen werden. Dazu die Kohlköpfe aufrecht in Kisten nebeneinander stellen und
die Strünke mit Substrat bedecken. Die Röschen des Rosenkohls leiden im Freien unter scharfen
Ostwinden. Sie werden dann braun und unbrauchbar. Als Schutzmaßnahme reicht es aus, die durch
Ostwinde gefährdete Beetseite durch in den Boden gesteckte lange Fichten- oder Kiefernzweige zu
schützen.
Himbeeren pflanzen
Der Herbst ist die günstigste Zeit zum Pflanzen der Himbeeren. Je zeitiger gepflanzt wird, desto
besser wachsen die Pflanzen an. Beim Pflanzen muss darauf geachtet werden, das an der Basis
sitzende Knospen nicht ausbrechen. Vom Austrieb dieser Knospen hängt die weitere Entwicklung der
Pflanze ab. Herbsthimbeeren tragen bei mildem Witterungsverlauf bis in den November hinein. Macht
der erste Frost der Ernte ein Ende, werden alle Ruten bis kurz unter der Bodenoberfläche
abgeschnitten. Vorteil: Es bleibt kein Holz stehen, an dem Rutenkrankheiten überwintern und den
Neuaustrieb im Frühjahr infizieren können. Das Himbeerbeet sollte stets von einer starken Schicht
organischen Materials bedeckt sein. Sie ahmen damit nicht nur die Bedingungen am natürlichen
Standort nach; die Pflanzen decken aus diesem Substrat gleichfalls ihren hohen Nährstoffbedarf. Die
geeignetste Zeit, die Mulchschicht zu erneuern oder aufzufüllen, ist nach dem Rückschnitt im
Herbst/Winter.
Schnittlauch ausgraben
Für frisches Grün auf der Fensterbank müssen nicht unbedingt Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt
gekauft werden. Graben Sie Ihren Schnittlauch im Garten aus und lassen Sie den Wurzelballen in
einem Kistchen durchfrieren. Wenn der Frost zu lange auf sich warten lässt, kann auch in der
Tiefkühltruhe nachgeholfen werden. Danach den Ballen teilen und die Wurzelstücke in Töpfchen
pflanzen. Auf der hellen Fensterbank treibt der Schnittlauch bald frische Halme.